Die Ausstellung:

 

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Info: Das hier vorliegende Kapitel "Die Ausstellung zum Projekt" bezieht sich – im Rahmen des von diesem eBook dokumentierten Projektes "Die Geburt der Sonnentrommel" – auf die Projekt-Ausstellungen der Jahre 2003 - 2004...

 

...Informationen zu den aktuellen Ausstellungen und Kunstprojekten wie z.B. der "OMstallation bOM!" gibt es außerhalb des eBooks HIER.

 

 

 

Die Ausstellung zum Projekt

Wie schon zuvor erwähnt, stellte ich bereits zu Beginn des Projektes die Parallelen zur damaligen Arbeit des Malers und Freundes Oliver Wrobel fest. Die Vorbereitungen zu dessen Projekt "Cave Art", gingen der Frage "Warum malen Menschen?" nach und führten ihn sehr bald in die Höhlen von Lascaux. Da auch Oliver Wrobel von den ersten Aufnahmeskizzen von "Die Geburt der Sonnentrommel" sehr angetan war, entwickelte sich sehr schnell die Idee einer Verbindung unser beiden Arbeiten. Wir begannen also bereits zu Beginn des (Sonnentrommler) Projektes – während Wrobels Arbeit am Cave Art Projekt – die erstaunlichen Parallelen zu einer gemeinsamen Konzeption auszuarbeiten, welche sich schließlich in den Bildern der Sonnentrommler-Ausstellung manifestierte. Dazu wurde im Atelier des Malers ein zweites Boxenpaar (JBL 4412 A) parallel zum Referenzpaar im Musikstudio installiert. Ich konnte so während der Studioarbeit jederzeit von meinem Hauptlautsprechersystem (Genelec) auf die JBL 4412 A umschalten und kontrollieren, ob sich die zum Teil sehr tief reichenden Planetentöne auch im Mix auf den JBL 4412 A durchsetzen. So konnte ich auch in der noch unproduzierten Kompositionsphase von grundsätzlich "gleichen Höreindrücken" ausgehen. Schließlich sind speziell die Planetentöne wichtiger Informationsträger, da sie in oktavierter Form Farbe sind. Das so entstandene Gesamtkonzept des Sonnentrommlers in Bild und Ton war erstmalig auf der Bonner Ausstellung: "Kunst und Arbeit" vom 16.05. bis zum 18.05.2003 zu erleben. Die Geburt der Sonnentrommel wurde dabei in einem Spezial-Ausstellungsmix von einigen hundert Zuschauern und Zuschauerinnen gehört und begeistert aufgenommen. Viele AusstellungsbesucherInnen hinterließen CD/DVD-Bestellungen und positive Reaktionen im Gästebuch. Keiner von uns ahnte jedoch zu diesem Zeitpunkt, dass sich das Projekt noch durch die Arbeit am (vorliegenden) Buch und am Projektfilm auf weitere fünf Jahre ausweiten würde.

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Dem ab 2003 entwickelten Ausstellungskonzept folgte unter anderem 2004 eine einmonatige Dauerausstellung im Tifert Bonn. Bilder & Musik waren in diesen Kombinationsausstellungen als Einheit zu erleben – als Auge und Ohr des Sonnentrommlers. Diese Ausstellungen boten den perfekten Schnittpunkt zur "Außenwelt": Hier konnte der künstlerische "Projektgeist" mehrdimensional und multimedial umgesetzt werden. Die Grundidee konnte so noch ganzheitlicher heraus gearbeitet werden und neben der fühlbaren Musik auch sicht- und begreifbar werden. Die "Präsentationsplattform Ausstellung" ermöglichte darüber hinaus einen direkten Kontakt und Dialog zum Publikum. Diese "Rückmeldungen aus der Welt" waren für mich sehr hilfreich und flossen laufend in meine Arbeit ein. Um mehr über die Wirkungsweise der Musik zu erfahren, gab ich einige Vormixe an ausgewählte EnergiearbeiterInnen, Schamanen und Schamaninnen sowie Privatpersonen. Einige der Rückmeldungen sind unter Stimmen aus der alltäglichen Wirklichkeit nachzulesen.

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Von der Ausstellung zum Film

Da ich Oliver Wrobel´s "optische Sonnentrommler Umsetzung" aufgrund ihrer steinwandartigen Leinwandbeschaffenheit – sowie ihrer an Höhlenmalereien erinnernden Bildsymbole – in den zwischenzeitlich begonnenen Film integrieren wollte, entwickelte ich diverse Ideen zur Verbindung beider "Medien". Da auch unsere Vorfahren mit den Höhlenmalereien eine Verbindung zum Geist hinter den Dingen herstellten, schien mir die bemalte Höhlenwand ein perfekter Einstieg in die jeweiligen Abschnitte des Filmes zu sein. Den anfänglichen Plan einer tatsächlichen Höhlenbemalung verwarf ich jedoch wieder. Ich hätte diese "fertig bemalte Höhle" höchstens in einer filmischen Dokumentation in der Ausstellung verwenden können. Daher suchte ich nach der Möglichkeit einer Art "portablen Felswand". Nach einigen Gesprächen mit Experten und Steinbruchinhabern, entschied ich mich so für eine massive Natursteinplatte. Die Idee des "Sonnentrommler Steintriptichons" war geboren.

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Das Steintriptichon

Das circa 130 Kilogramm schwere "Sonnentrommler-Steintriptichon" entstand im Jahre 2004. Der anfängliche Wunsch eine regional abgebaute, bergische Bruchsteinplatte zu verwenden, scheiterte leider an der mangelnden Stabilität unserer lokalen Bruchsteinart. Eine fast zwei Meter lange und nur circa 4 cm starke "heimische Grauwackeplatte" würde bereits beim Transport zerbrechen und war daher leider nicht geeignet. Die letztlich verwendete 1,80 m lange und 0,80 m hohe, massive Steinplatte wurde aus Indien importiert und mitsamt meiner drei skizzierten Motiventwürfe ins Bochumer "Atelier Wrobel" transportiert. Diese ersten, hier zu sehenden Skizzen, gingen jedoch noch von meiner anfänglichen – später verworfenen – Idee aus, über die drei Bilder lediglich den Einstieg in die "Dunkelheit des Stückes" zu vollziehen.

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Unnötig zu erwähnen, dass diese mit den geliehenen Buntstiften meiner Söhne entstandenen Skizzen lediglich die Idee umrissen und keinen künstlerischen Anspruch erheben (der Autor lächelt verschmitzt). Der Vollständigkeit halber seien sie jedoch nebenstehend wiedergegeben.
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Im Laufe meiner weiteren Überlegungen entschied ich mich schließlich für die drei Grundmotive, die ich bereits im Kapitel "Die Geburt des Projektes" als Urkreislauf von Anfang und Ende beschriebenen habe und welche mir schon zu Beginn der Komposition "vor Augen standen".
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Analog zu der ebenfalls dreiteiligen Komposition wird darin der ewige Kreislauf von Geburt und Tod dargestellt: Der Weg vom Verschwinden der Sonne und der scheinbar bedrohlichen Dunkelheit, über das Zusammenrücken und gemeinsame Vorwärtsgehen bis zur Ankunft in der wiedergeborenen Sonne.

Nachdem ich mich gemeinsam mit Erik Wittbusch (Kamera & Schnitt des "Sonnentrommler-Filmes") auch für eine grundsätzliche Dreiteilung des Filmes – verbunden über das Steintriptichon – entschieden hatte, begann Oliver Wrobel daraufhin mit seiner, zweifellos kunstfertigeren Umsetzung dieser archetypischen Bildmotive:

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Die Farbpigmente, mit denen Oliver Wrobel dabei die Steinplatte bemalte, wurden eigens von ihm aus einem der ältesten Ockerbrüche in Frankreich (Roussilion) geholt:

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In diesem Steinbruch wurde bereits für die Höhlenmalereien der Steinzeit Ocker gebrochen. Das fertige Steintriptichon führt nun als zentrales Element durch den Film des Projektes und blieb außerdem für die Ausstellung transportabel.

 

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Der Film

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Bildschirmansicht des Schnittplatzes


Idee zur Filmentstehung der "dokARTion"

Die Idee, bei "Die Geburt der Sonnentrommel" multimedial zu arbeiten, führte bereits während der ersten Studioarbeiten dazu, immer eine "Making Off Kamera" mitlaufen zu lassen. Bereits zum Zeitpunkt der ersten Sonnentrommler-Ausstellung (2003) fanden Planungsgespräche mit Filmemachern und Kameraleuten statt. Diese Gespräche gingen jedoch zunächst in Richtung eines "klassischen Making Offs", in dem sich ein mit mir geführtes Interview mit Szenen aus der Studioarbeit abwechseln sollte. Ich verwarf jedoch bald die Idee einer solchen Making Off/Interviewform, da sie mir in ihrer "den rationalen Verstand bedienenden" Sichtweise nicht ganzheitlich genug erschien. Außerdem wollte ich nicht nur die Arbeit der einzelnen Musiker dokumentieren, sondern auch die der anderen Projektbeteiligten. Es entstand allmählich die Idee, eine Mischung aus eben dieser Produktionsdokumentation (linke Hemisphäre) und einer reinen Visualisierung (rechte Hemisphäre) der Musik zu erstellen. Da der Bau der Sonnentrommel neben der eigentlichen "Stimmungsreise aus der Dunkelheit zum Licht" den roten Faden meines Projektes darstellte, begann ich außerdem, meine "Making Off Drehs" auf die Dokumentation dieser einzelnen Trommel-Bauabschnitte zu erweitern: Auch alle anderen für das Projekt relevanten MitarbeiterInnen wurden von Beginn an mitgeschnitten. Konzeptionell steht der Mittelteil des Filmes (analog zum zweiten Bild des Steintriptichons) für das Zusammenrücken aller Projektbeteiligten. Hier liegt die aktive Phase des "Machens" – die eigentliche Projektentstehung.

Zum Begriff "dokARTion": Der Film "Eine Reise auf die andere Seite" dokumentiert (dok) die Entstehung des Werkes – setzt sie jedoch in eine künstlerische (englisch = ART) Eigenhandlung und bildet so die "Augentür ins Projekt". Ich (er)fand hierfür den Begriff der "dokARTion", der diese beiden Aspekte in eine Verhältnismäßigkeit setzt, in welcher der künstlerische Ansatz "großgeschrieben" und "zentral hervorgehoben" ist.

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Die Arbeit mit Erik Wittbusch beginnt

Über meine Auftragsarbeit an Kompositionen zu einigen Filmprojekten, lernte ich zum Jahreswechsel 2004 den Filmemacher, Fotografen und Kameramann Erik Wittbusch kennen. Beeindruckt von dessen Talent für lange und ruhige Kameraeinstellungen stellte ich ihm "Die Geburt der Sonnentrommel" vor und fand einen begeisterten und äußerst kreativen Kollegen in ihm. Wir begannen nun zusammen erste Ideen für die "rechtshemisphärische" Bebilderung der Musik zu sammeln.

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Dabei wollten wir die Stimmung der einzelnen Musikabschnitte als intuitive und vor allem unkommentierte Bilderreise umsetzen. Ich erwähnte es bereits: Das vorrangige Bild, welches mir schon beim Komponieren immer wieder vor Augen stand, war der im Höhlenausgang sitzende "Sonnentrommler". Mit Blick auf den Mond, den nächtlichen Spiegel der Sonne, versucht er diese durch sein Trommeln zur Rückkehr zu bewegen. Die Planung dieser sehr archaischen und ursprünglichen Szene führte zu einer umfangreichen Höhlenrecherche, in deren Verlauf ich durch Vermittlung von Höhlenexperten die Genehmigung zum Dreh in einer für die Öffentlichkeit unzugänglichen Höhle bekam. Da die Dreharbeiten jedoch genau in der Fledermaus-Schutzzeit gelegen hätten und die Verwendung offenen Feuers und Fackeln aufgrund der Rußbildung nicht möglich gewesen wäre, nahm ich diese Möglichkeit nicht wahr. Das unruhige Licht flackernder Fackeln wäre auch mit einer Unzahl von Teelichtern kaum umsetzbar gewesen. Und im Namen der Kunst gebratene Fledermäuse wären wohl auch etwas übertrieben – und im übrigen projektphilosophisch nicht vertretbar.

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Meine "Locationsuche" führte mich daraufhin in die Felsschluchten des Siebengebirges (Nordrhein Westfalen), wo ich bereits 2003 erste Testeinstellungen gedreht hatte und nun eine geeignete, freiliegende Minihöhle fand. Da auch Erik Wittbusch nach Sichtung meiner "Drehskizzen" und einer anschließenden Ortsbegehung das Gelände für geeignet befand, begannen wir Anfang 2004 dort mit den ersten Drehaufnahmen.

Diese ersten Einstellungen entstanden im damals tief verschneiten Siebengebirge und symbolisieren den von Sonne (und vom Sommer) verlassenen "Sonnentrommler tOM". Dessen allmähliche "Bewusstmachung der Weltendunkelheit" wird im vorangestellten, sehr schnell geschnittenen Einstieg des Filmes – dem Frequenz Intro – dargestellt.

 

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AUSGANG ins www zum:
tOM Sonnentrommler Aktions-Film
"Zerstörung eines Naherholungsgebietes?"

(Mit bisher unveröffentlichten Helicopter-Filmszenen aus den Dreharbeiten zum Film "Die Geburt der Sonnentrommel")

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Meine "Bewusstmachung der Dunkelheit"

Im Gegensatz zur Musik-Bilder-Welt der Komposition (auf die ich später noch zu sprechen komme), möchte ich zu den Film-Bildern ein wenig mehr zu meinen persönlichen, dahinter stehenden Ideen und Auffassungen berichten. Der Film verbindet – für sich genommen – die Qualitäten der linken und rechten Wahrnehmungsweisen. Im Rahmen des Gesamtprojektes ist er jedoch gleichzeitig die "visuelle Augen-Tür" ins Reich des Sonnentrommlers. Daher habe ich mich entschlossen, in seiner letztgenannten Funktion als "Augen-Medium-Teil des Gesamtprojektes" die "offensichtlichere, aufdringliche Bilderflut" – welche mir mit ihren konkreten Handlungen den Zuschauern und Zuschauerinnen mehr Vorgabe aufzuzwingen scheint – hier etwas näher zu erläutern.

Die Film-Special-Version "Eine Reise auf die andere Seite – die Augentür" bietet als rein "visuelle Augen-Tür" darüber hinaus eine "sprecherlose" Filmvariante, welche noch ruhiger als die Vollversion "wirkt" und mehr Raum für "rechtshemisphärische Eindrücke" lässt. Wer also auf die "linkshemisphärischen Sprach-Erläuterungen" des Filmes verzichten möchte, kann mit der Special-Version den Film also auch im Making-Off-Mittelteil rein "rechtshemisphärisch" erleben.

Die nun folgende Beschreibung der an für sich "rechtshemisphärischen", unkommentierten Teile – unabhängig von der Versionswahl also alle Filmteile vor – und nach dem Making-Off-Mittelteil – beinhaltet dabei jedoch die Gefahr, Ihnen Ihre Deutung dieser Filmabschnitte zu zerstören (zu dieser "Gefahr" folgen später im Abschnitt Die Komposition noch nähere Erläuterungen): Entscheiden Sie also selbst, ob Sie "meine Ideen hinter den Bildern" erst nach Sicht des Filmes lesen wollen – um unvoreingenommen und frei zu sein – oder ob Sie diesen Teil des Buches überhaupt lesen wollen! Sie können daher – wenn Sie dies wünschen – die beiden diesbezüglichen Kapitel hier überspringen.





Das Frequenz Intro


Unmittelbar zu Beginn des Filmes durchfliegen die ZuschauerInnen eine "untere, mittlere und obere Welt" (einiger) der sie täglich umgebenden Frequenzen. Beginnend im Kölner Untergrund der U-bahnen gelangen wir über die modernen Kulthöhlen der "sich in Trance tanzenden TechnojüngerInnen" schließlich zu den oberirdischen Schwingungen: Zu den uns dort umgebenden Alltagsfrequenzen und zum Infraschall unserer, auf der gesamten Erdoberfläche verlaufenden Straßen. Über diese, den Erdball umspannende Infrastruktur, reisen wir nun durch die Welt: Über deutsche, amerikanische und chinesische Autobahnen – bis in die "obere Frequenzwelt” unserer modernen Zivilisation. Bei Mobilfunk und elektromagnetischer Strahlung sind wir hier in unseren "globalen, permanenten Hochfrequenzen" angelangt, welche uns mittlerweile über das Weltall mit der gesamten Welt verbinden. Unzählige Studien gehen von einer extrem gesundheitsgefährdenden und lebensfeindlichen Wirkungsweise vieler unserer menschengemachten, künstlichen "gepulsten Digitalfrequenzen" aus. In Aktions-Schriften, wie beispielsweise dem Bamberger- oder dem Freiburger Appell sprechen sich Ärzte und Ärztinnen hierzulande warnend gegen einen Ausbau dieser Strahlung (z.B. DETC und Mobilfunk) aus. Frequenzen können tödlich sein. Energie kann auch zum Zerstören eingesetzt werden. In Bevölkerungsregionen, wo "Luftfahrzeuge", wie der über die Wüste Kabuls donnernde Kampfhubschrauber wie "Maschinen aus einer anderen Welt" wirken müssen, gelangen wir schließlich über die massiven "Schallexplosionen" der hinunter zur Erde rasenden Lenkraketen zurück an den Anfang dieses Kreislaufes.

In der Tat: Wir sind schnell und effektiv geworden. Die primitive "Trommel-Kommunikation" mit den langsam geschlagenen Rhythmen unserer urzeitlichen Vorfahren ist längst der "unsichtbaren" Megahertztaktung unserer modernen "Kommunikationsinstrumente" gewichen. Wir sind sogar sehr schnell und effektiv geworden – da will ich gar nicht meckern: Ohne die endlos rasenden "Nullen und Einsen" unserer Computer – die mit ihrem "An / Aus" das Yin und Yang unserer Welt so schön unterstreichen – wäre schließlich auch der Film oder die "digitale 44,1 Kilo-Hertz" Musik-Compakt-Disk dieses Projektes nicht entstanden. Sie könnten auch diese im "Hypertext Standard" (html) verfassten Informationen nicht lesen. Ich lebe in dieser modernen Welt und wählte ja auch aus diesem Grund die multimediale Form des künstlerischen Ausdrucks. Andernfalls wäre ich Ihnen wohl nur zufällig im Wald begegnet – trommelnd. Also nichts dagegen. Es braucht sich doch in unserer westlichen Zivilisation wohl keiner zu beklagen?

Nur manchmal – vielleicht im Urlaub, wenn wir mal den Keilriemen vom Schwungrad unserer Arbeitsüberlebensmaschine "ausspannen", erinnern wir uns der Jahre, die bereits vergangen sind und fragen uns "Wo, zum Teufel sind die denn hin verschwunden?" Einige fragen sich vielleicht auch "was da wohl irgendwann am Ende noch vor uns liegt?". Die Firma können wir wohl kaum mitnehmen. Die Sonnentrommler CD auch nicht. Hmmm. Dumm gelaufen. Wir ahnen, dass an all dem, was "wir in diesem Leben erreicht haben" das kleine, schüchterne "Und WER bist Du geworden?" – oder um noch einen Schritt weiterzugehen, das "Wer BIN ICH eigentlich?" vorbeilugt. Aber irgendwas lässt uns schnell wieder wegblicken. Keine Zeit. Feierabend. Schnell den Fernseher an. Mal "was anderes sehen". Die (beruhigenden?) Lichtspiele eines in sich geschlossenen Menschensystems. Auch wenn ich Film und Fernsehen nicht allgemein negativ betrachte – hier muss man sicherlich differenzieren: Es gibt eine Menge lehrreicher und inhaltlich hervorragender Filme und Sendungen. Aber daneben gibt es eben leider auch Unmengen an dummen, „Sinn-losen“ – um nicht zu sagen gefährlichem – Schrott. Und insbesondere der Schrott, der uns da allabendlich über die "Fern-seh-Bildschirme" ins Hirn licht-frequenzt, ist leider gar nicht so "fern" wie der Begriff uns vorgaukeln will. Der ist schon lange in uns drin. Das sind wir. Du bist was du machst – oder wie einer meiner Gitarrenlehrer zu sagen pflegte: "Du spielst, was Du übst". Und wir üben ständig. Abend für Abend landesweite – ja weltweite Autosuggestion.

Da möchte ich mich nicht ausschließen. Ich übe selbst immer noch viel zu oft das Falsche mit. Die Gedanken scheinen am Ende doch nicht so frei zu sein, wie es immer hieß. Im Sinne eines Kollektivunterbewusstseins ist es sinnvoll, auf den Inhalt der Gedanken zu achten – und auf ihren Ursprung, ihre Motivation. Das lehrte ja schon der Buddhismus. Und das Fernsehen erscheint mir da wie eine gigantische Billionen-Hertz-Kollektiv-Unterbewusstseinsmaschine. Vordergründige, oberflächliche Bilder mit oftmals recht zweifelhaften Inhalten. Manchmal denke ich, die immer flacher werdenden Bildschirme stehen in direkter Beziehung zum auf sie projizierten Inhalt. Wo man noch von Inhalten sprechen kann. Aber wie gesagt: Selbstverständlich gibt es auch hochwertige und "sinn-volle" Filme und Sendungen. Aber eben diesen "Sinn" in den Dingen vermisse ich bei vielen "Programmangeboten" – um ein Wort zu wählen, welches nicht von ungefähr nach Supermarkt klingt. Ich glaube, darum wollte ich wohl damals keine Schlagertexte mehr schreiben: Für mein Empfinden ist in sehr vielem der sogenannten "Unterhaltung" irgendetwas falsch. Da wird tatsächlich etwas "unter-gehalten". Irgendetwas wird verschwiegen, bei all dem "jede Schlagerzeile muss für sich stehen, damit wir die Nummer nachher aus den einzelnen Songtexten von fünf verschiedenen Textern zusammenschneiden können". Das ist sicherlich individuell zu sehen – manch einem (oder einer) mag das Herz beim professionell dauerglücklichen Scha-la-lagersänger aufgehen. Ich war jedoch zu Beginn meines Berufslebens beim Entstehen diverser Schlagertexte beteiligt und (Zitat aus meinem damaligem Schaffen) "...nehme jetzt mein Herz in die Hand, und gehe..." lieber in die andere Richtung. Neben der Bedeutung des "Zeitvertreibens und sich Erfreuens" nennt das Herkunftswörterbuch zum Begriff "unterhalten" wohl nicht von ungefähr auch die Erläuterung "die Existenz einer Person oder einer Sache sichern, bewahren". Den Sinn in den Dingen, das erstgemeinte Gefühl, welches das Liebeslied von der Schnulze unterscheidet, kann man halt nicht "sehen". Wobei ich dem wangenspannenden Schlagersänger keinesfalls unterstellen will oder kann, dass er nicht fühlt oder meint, was er da singt. Aber viele Interpreten und Interpretinnen, sowie einige der Herren und Damen (zu denen ich selbst vor circa 13 Jahren auch einmal zählte), die diese oder vergleichbare Texte ursprünglich schrieben, handeln nun mal aus eher "linkshemisphärischen Motivationen". Mit dem inspirierten, plötzlichen Geschenk einer musikalischen Eingebung hat das oft nicht viel gemein. "Ich liebe Dich" sagen – und "Ich liebe Dich" MEINEN ist nun mal ein Unterschied. Es sei zu solchen Beispielen natürlich bemerkt, dass ich von meinem subjektiven, persönlichen Erfahrungsbereich in diesem Metier ausgehe und keinesfalls alle SchlagertexterInnen dieser Welt über einen Kamm scheren will. Gott bewahre. Ich persönlich habe sogar eine heimliche Schwäche für einen der großartigsten Entertainer der deutschen Nachkriegszeit – Peter Alexander. Grins. Natürlich gibt es gute Schlager mit absolut ehrlichen Hintergründen. Es werden nur leider immer weniger! Und immer mehr Menschen scheinen den Unterschied auch nicht mehr zu fühlen. Vielleicht will den auch keiner mehr fühlen. Fühlen kann schließlich zum Innersten führen und in diese "Seelendunkelheit", jenseits der sorgsam errichteten "Ego-Lobbies" und "Images" abzutauchen, wäre viel zu riskant. Jenseits der bunten "Stadl"– oder "MT-wie hast Du auszusehen"– Welten liegt die böse, weite Welt: Mit herabfallenendem Laub und Pfützen voller Mikroben. Das grauenvolle Unbekannte, welches das ganze, sorgsam errichtete Plastik-Weltbild mit nur einem Erdbeben oder Tsunami einzureißen vermag. Besser nicht drüber nachdenken – lieber shoppen gehen. Warum betont Robbie Williams eigentlich immer wieder öffentlich, wie unglücklich er ist? Der hat doch alles.

Entschuldigen Sie.
Es ging mit mir durch.
Es lag mir wohl auf der Seele.

Zurück zum Thema:

Die filmische Dokumentation der Lärm- und Frequenz-Verschmutzung und die damit symbolisierte Hektik und bis zur Gewalt gesteigerte Ignoranz und Oberflächlichkeit unserer doch recht begrenzten Weltwahrnehmung stellt symbolisch den Beginn der "Bewusstmachung meiner Dunkelheit" dar, welche sich beispielsweise auch in Gedanken wie den zuvor ausgeführten manifestiert. Ja, ja. Auch ich habe noch einen weiten Weg vor mir...

Musikalisch führte das Suchen nach tatsächlichen, beseelten Inhalten zurück zu einer der wichtigsten Urschwingungen unserer Existenz. Der Frequenz – oder sagen wir ruhig dem Klang – unserer Erdumdrehung als Symbol für den ewigen Kreislauf von Tag und Nacht: Der Ausgangsfrequenz unserer menschlichen Evolution.

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Durch die Trommel auf die andere Seite

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Dreh der Kamerafahrt durch die Sonnentrommel: Das nebenstehende Bild zeigt den "Kamera-Kran-Kinderwagen" (Grins) mit dem diese Szene realisiert wurde: Ein budgetorientierter "Spezial"-Effekt im Sinne des Wortes.


Es beginnt in der Dunkelheit. Die Nacht und das optische Nichts der Schwärze, welches mit seinen "Rabenschwingen" (siehe das erste Bild auf dem Steintriptichon) alles bisher gekannte zudeckt, steht am Anfang der Reise. Man spricht im Zusammenhang mit den Aspekten unseres modernen, "schnelllebigen" Zusammenlebens oft davon, dass dies eine "kalte Welt" geworden ist. Und eben hier in meiner persönlichen, kalten Winterwelt der Plastikmusikphilosophie beginnt die Suche nach "meinem Weltenbaum" – dem Baum, aus dem die Sonnentrommel entstehen soll.

Unsicher des Weges wandert "mein Sonnentrommler" also suchend durch diese "nichtalltägliche Winterwelt" – eine kalte, fast surreale Schwarz-Weiß Welt, welche wie ein Fotonegativ seine normale Realität "spiegelt" und umdreht.
 
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Und hier, beim Umherirren und Suchen, findet er tatsächlich den Baumstamm für seine Sonnentrommel – und damit den Beginn des Projektes. Das Gelingen des "innerlich gesehenen Trommelbaus" als fertige, manifestierte Trommel liegt zu diesem Zeitpunkt ebenso im Dunkeln wie das Gelingen des "Gesamtprojektes". Das innere Schauen dieser schon optisch erkennbar "anderen Welt" verdeutlicht die, über das Trommeln empfangene Inspiration – und an die Reise auf die andere Seite, in die nichtalltägliche Wirklichkeit. Es wird Zeit, sich in die Höhle zurückzuziehen, auf die Inspiration zu lauschen und "nach der Sonne zu trommeln". Damit wäre genug zum Handlungsablauf des ersten Teiles gesagt – alles weitere möchte ich Ihrer Entdeckung überlassen.

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Der zweite Teil bedarf aufgrund seiner klassischen Making Off Form und des erklärenden Audiokommentars eigentlich keinerlei Erläuterung. Hier werden sowohl die am Projekt beteiligten KünstlerInnen in ihren einzelnen Arbeitsbereichen dokumentiert, als auch der Bau der Sonnentrommel bis zu ihrer Vollendung begleitet. Mit Hilfe der fertigen Trommel kann nun die Reise durch den Klang der Planetentöne auf die "andere Seite" und zum Zentrum unseres Seins, ins Herz unserer Lebensenergie, führen. Ein "schamanischer Seelenflug" führt uns über den Weltenbaum bis hinein in die "obere Welt" des Filmes. Dort erreichen wir die sonnenüberfluteten Wiesen, Wälder und Gewässer des dritten Teiles. Ich habe mich im zweiten Teil außerdem bemüht, die reinen Making Off Szenen zu einer eigenen Minihandlung zu erweitern und mit ihnen symbolische Statements zu setzen.

Auch in der materiellen "alltäglichen Wirklichkeit" unseres Universums steht die Sonne für das alles versorgende Energiezentrum. Ihr "Sonnenaufgang" am Beginn des dritten Teiles beendet alles "Machen und Schaffen" der Projektentstehung. Der Sonnentrommler ist "angekommen", wo er hinwollte – und erkennt nun, dass alles nur ein Kreislauf ist. Er freut sich des Lichtes, der Kraft und der Dynamik des Tages. Es gibt nichts mehr zu tun – nur da zu sitzen und die Sonne auf der Haut zu spüren. Erst hier in der symbolischen Ankunft im "reinen Sein" ist die Sonnentrommel "geboren" und während ihres Rückweges zur Erde – in die Dunkelheit der nächsten Nacht – zu hören. Der Kreislauf beginnt erneut.

 

(Andreas ist der Programmierer der Sonnentrommler-Filmanimation "Flug zur Sonne")

 

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Die Komposition


Das höchste Ziel der Musik besteht darin,
das Wesen des Universums zu enthüllen.

(Ravi Shankar; näheres zum Zitatzweck)



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Aufbau und Arrangement: Wer es ganz genau wissen will...


Am Ende des zweiten Teils dieses Buches möchte ich mich dem Anfang und dem eigentlichen Ursprung all dieser Gedankengänge zuwenden: Der eigentlichen Komposition. Ich habe bereits während der Musikentstehung äußerst detaillierte Bilder von der Höhle des Sonnentrommlers, sowie der sie umgebenden Landschaft "gesehen". Die Musik – beziehungsweise meine persönlichen, damit verbundenen Bilder – in Worte zu fassen soll jedoch nicht Schwerpunkt dieses Kapitels sein. Ich möchte diesbezüglich auf Hermann Hesse verweisen (Zitat aus "Die Morgenlandfahrt", Seite 11): "Ich halte es mit Siddharta, unserem weisen Freund aus dem Osten, der einmal gesagt hat: »Die Worte tun dem geheimen Sinn nicht gut, es wird immer alles gleich ein wenig anders, ein wenig verfälscht, ein wenig närrisch - [...]«". Zitatende.

Mit diesem Kapitel (sowie dem Hesse-Zitat – es handelt sich um den vorderen Teil des dem Anfang dieses Buches vorangestellten Zitates bezüglich des menschlichen "Weisheitsschatzes und der Narrheit"...) schließt sich der Kreis der "erzählten Projektgeschichte".

Danach betreten Sie die untere Welt dieses Buches mit ihren (im Rahmen dieser Projektdokumentation eher "linkshemisphärischen") Erläuterungen zu Fachbegriffen und Details.
 
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Warum die Komposition – das Herz des Projektes – erst jetzt erscheint? Ganz einfach: Liegt zwar die "Inspiration zu den ersten Trommelschlägen" am Anfang des Projektes, so stellt die fertige Musikproduktion sozusagen "das Ziel" – und somit den Neubeginn des nächsten Projektes dar. Doch zurück zu den "inneren Bildern":

Neugierige, auf der Suche nach "der dahinter liegenden Geschichte" befindliche Geister, seien zuallererst auf ihre eigenen Bilder beim Hören der Musik verwiesen. Schließlich sind in der Beschreibung zur Projektentstehung sowie im Projektfilm bereits genug meiner Bilder angedeutet. Seien Sie speziell im letzteren Falle auch vor der möglichen Bedrohung Ihrer eigenen Sichtweise gewarnt: Wir alle kennen schließlich die mit der Verfilmung des Lieblingsbuches einhergehende Zerstörung des eigenen, inneren Bildes. Die meisten solcher "Buchvisualisierungen" geben uns nichts hinzu – nehmen uns aber unglaublich viel. Warum ich dennoch auf eine Bebilderung nicht gänzlich verzichten kann, liegt in der "Lesbarkeit für den musikalischen Laien" begründet. Da ich in vielen Gesprächen auf ein enormes Interesse zum theoretischen Aufbau und meinen Gedanken zum musikalischen Stimmprozess stieß, möchte ich mich – unter Berücksichtigung des vorangenannten – daher auf eine "Minimal-Bebilderung" beschränken: Den in seiner Höhle sitzenden Trommler – und wie dieser die Zeit erlebt. Darüber hinaus werde ich mich vorrangig mit den "theoretischen Fakten" der Musik befassen. Das gibt dem musikalischen Erlebnis zwar nichts hinzu, mag aber für den ein oder anderen interessant sein.

Beginnend mit einigen grundsätzlichen Worten zur Kompositionsform, zur Verbindung von Komposition und Improvisation, sowie zu meinem Empfinden von Dunkelheit und Nacht, erläutern die folgenden Abschnitte dann besagten, theoretischen Unterbau. Auch hier können Sie über die farbigen Text-Hyperlinks bei Interesse noch tiefer in die Thematik einsteigen und spezielle Fachausdrücke in der darunter liegenden "unteren Welt" nachschlagen.


 

Zur Komposition

Ich sehe die Komposition "Die Geburt der Sonnentrommel" als musikalische Reise, deren Grundtonbezüge auf Planetenstimmungen basieren, welche die Zuhörer und Zuhörerinnen aktiv auf diese in der Natur vorkommenden, hier hörbar gemachten Frequenzen einstimmen. Von diesen "Grundstimmtönen" ausgehend bleiben die ZuhörerInnen während der Reise in der ihnen bekannten temperierten "Westwelt Harmonik", da sie diese Harmonik kennen, (er)leben und in ihr "groß geworden" sind. Im "Planetentonteil" kurz vor dem Sonnenaufgangsfinale befindet sich das Herz des Stimmprozesses. Die Geburt der Sonnentrommel ist somit keine ausschließliche Planetenton-CD. Hier wurden nicht "nur" Planetentöne aufgenommen, sondern ein "Stimmprozess" geschaffen, welchen man sich wie das "Stimmen eines Instrumentes" vorstellen kann: Zu Beginn haben nämlich auch MusikerInnen ein "verstimmtes Instrument" vor sich, welches sie zunächst auf einen Grundton und dann Ton für Ton in die entsprechende Stimmung bringen müssen. Ähnlich verhält es sich mit unserer eigenen "Stimmung" bzw. unserem "mit der Welt in Einklang sein". Die ZuhörerInnen hören sich sozusagen aus ihrer aktuellen Stimmung – beziehungsweise Verstimmung – in den finalen "Sonnenton" hinein. Der Grundgedanke des langsamen und sanften Stimmprozesses ist mir dabei äußerst wichtig. Das permanent hörbare Vorhandensein der jeweiligen Grundtöne und deren Harmonie mit dem darüber liegenden musikalischen Geschehen verdeutlicht die Einheit aller Dinge. In jedem Ton sind alle anderen enthalten. Dieser grundsätzliche Stimmungsprozess zielt auf die innere Beseeltheit des Klanges und den tatsächlichen Bezug zum Hier und Jetzt – zur Verbundenheit aller Dinge.

Ähnlich wie an anderer Stelle bereits Ken Wilber – so stellte auch Ravi Shankar mit seinen Eingangs zitierten Worten einen eindeutigen Bezug zwischen Musik und Universum her: Mehr noch: Shankar sieht offenbar die Musik als Schlüssel zum Ergründen des Universums.

Die Verbundenheit aller Dinge ist, wie Eingangs erwähnt, eine der Grundintentionen meiner "tOM Sonnentrommler-Arbeiten": Der Geist in den Dingen. Inhalte und innere Qualität jenseits leerer Hüllen und Plastik-Musikproduktionen. Darüber hinaus stellt die Komposition einen Urkreislauf dar:
Der Geburtsprozess "der Sonnentrommel" – also die während dieser Produktion entstehende Trommel – steht dabei symbolisch für jeden möglichen Entwicklungsprozess. Wir beginnen in der Dunkelheit, streben zum Licht – und enden wieder am Anfang dieses Kreises, um den Prozess erneut zu durchlaufen. Tag und Nacht. Ob es sich dabei um die Entstehung eines Musikstückes, Filmes, Bildes oder einen persönlichen, nationalen oder globalen Prozess handelt, ist austauschbar. Allen gemein bleibt die Erkenntnis, dass ein "Untergehen der Sonne" – z.B. in Form einer Krankheit, Lebens- oder auch Wirtschaftskrise – nicht das Ende aller Dinge ist. Das Dunkle (die Nacht) ist kein notwendiges Übel. In diesem Sinne:

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Ein paar Worte zur Dunkelheit


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"Laufe wieder durch die Nacht,
den Kopf zu voll zum Denken,
dort im Dunkeln liegt die Macht,
dort wo sich die Schatten senken."

Ich war ungefähr vierzehn Jahre alt, wohnte in einem Anbau des Fachwerkhauses meiner Eltern und besaß dadurch einen eigenen Eingang. Auf den ersten heimlichen Nachtausflügen in die umliegenden Wälder und auf die Landstraßen des "Bergischen Landes" begann ich mit holperigen Versen – wie den obig zitierten – meine Faszination der Dunkelheit zu umschreiben. Schon immer mochte ich die Stunden der Nacht besonders. Das bezieht sich sowohl auf meine künstlerische Arbeit, wie auch auf gesellschaftliche Kontakte. Gerne treffe ich mich nach meiner Arbeit noch mit ebenfalls während der Nacht arbeitenden Freunden und Freundinnen. Leider weisen die Verpflichtungen der "alltäglichen Wirklichkeit" solche Treffen allzu oft in ihre Grenzen.

Ich fühlte mich schon damals im "Mantel der Nacht" unglaublich wohl und empfinde bis heute in der Dunkelheit statt Furcht eher eine Art Geborgenheit. Ich fürchte mich eher auf den hell erleuchteten, nächtlichen Strassen unserer Großstädte als im nächtlichen Wald. Als einen entscheidenden Aspekt der Dunkelheit empfand ich dabei immer die Ruhe, das Zurücktreten der optischen Wahrnehmung und die damit verbundene Verschärfung der übrigen Sinne. Man hört sich in diese weite, schwarze Leere hinein. Holger Kalweit schrieb in seinem Buch "Dunkeltherapie" (Zitat Seite 63):"Und das ist der Sinn von Dunkelheit: keinen Nachschub zu bekommen. So mühelos ist das, es muss nur dunkel sein. Es ist einfach zu primitiv, um wahr zu sein. Dunkelheit ist ein anspruchsloser Weg ohne den theoretischen Überbau, ohne Mystik und Mystifikation. Es bedarf keiner Egomanien, es muss nur richtig dunkel sein." Zitatende.
Unabhängig von der spirituellen Tiefe, die durch das Erfahren der Dunkelheit erreichbar ist, beginnt – wie schon bei der Geburt jedes Einzelnen von uns – hier im Dunkel das Neue unseres Weltalltages. Schon für die Kelten begann mit dem Hereinbrechen der Nacht der neue Tag und in tiefster Dezembernacht das neue Jahr. Die scheinbare Dualität von Anfang und Ende gilt es dabei als Ganzes zu erleben. So führt auch die Komposition durch beide Pole des Kreislaufes: Schatten und Licht, Intuition und Intellekt, Gefühl und Verstand, Esoterik und Exoterik, Frau und Mann. Oder um zwei wesentlich ältere Begriffe zu verwenden: Durch Yin und Yang.

Trotzdem liegt Schönheit bekanntlich im Auge des Betrachters. Wie Sie also die Dunkelheit und die Sonne der Musik empfinden, liegt in Ihren persönlichen Erfahrungen mit Dunkelheit und Nachtaspekten. Ich habe zu meiner Freude festgestellt, dass sich die absolute Mehrzahl der AusstellungsbesucherInnen im Nachtteil der Komposition ebenso geborgen fühlte wie ich. Es gab jedoch auch Stimmen – wenn auch sehr wenige – welche die Dunkelheit als bedrohlich und ängstigend empfanden. Das mag seinen Ursprung in der suchenden und stellenweise klagenden Flötenstimme haben. Es führte mir jedoch wieder einmal die verschiedenen Wahrnehmungsweisen vor Augen. Was der eine als warme Schutzhöhle empfindet, mag beim anderen (unbewusste?) Ängste hervorbringen. Der weiter vorne beschriebene Prozess der "Bewusstmachung der Dunkelheit" wird wohl in jedem und in jeder von uns verschiedene Empfindungen hervorrufen. Aber nun beginne ich doch von meiner Sicht der Musik zu schreiben – also lassen wir das.

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Kopf und Bauch der Musik

Ich bin bereits im Kapitel "Ganzheitliches Arbeiten" auf das Zusammenspiel von linker und rechter Hemisphäre eingegangen. In der Musik dieses Projektes stoßen wir nun wieder auf diese Grundphilosophie: Die Tatsache, dass die meisten Elemente dieser Komposition neben ihrer rein musikalischen Funktion ebenso eine "intellektuell- linkshemisphärische" oder symbolische Deutung haben, liegt auch hier im Zusammenspiel von Intuition (rechte Hirnhälfte) und anschließender, "logisch, rationaler" Betrachtung (linke Hirnhälfte) des Geschehenen begründet. Da sich beim Komponieren (lat. = zusammenstellen) immer mehrere Möglichkeiten bieten, habe ich nach zunächst "musikalischer Sichtung" der verschiedenen improvisierten "Bauch-Entwürfe" nach sinnhaften Weiterführungen wie Planetentonbezügen oder sonstigen "Naturzusammenhängen" gesucht. Wo mir also eine musikalisch sinnvolle Wahl blieb, entschied ich mich immer für die zur allmählich sichtbar werdenden "Sonnentrommler-Philosophie" passende Möglichkeit.

Hier also meine (linkshemisphärische) Sicht der Musik. Die Komposition gliedert sich (analog zur unteren, mittleren und oberen Welt) grundsätzlich in drei Hauptteile und deren verschiedene Stimmungsbereiche. Sie greift darüber hinaus jedoch durch ihren "Ablauf in der linearen Zeit" die Täuschung der begrenzten menschlichen Wahrnehmung von "Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft" als scheinbar einzig real existierenden (Zeit-) Zustand auf und betont damit die Erkenntnis, dass "der Weg das Ziel ist". Das "in der Zukunft liegende Ziel" ist bereits "All-Eins" mit dem "Jetzt" – Weg und Ziel sind ein und dasselbe.

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Die Musik

 

Zur Erläuterung der Zeitangaben: Zur "zeitgenauen Ortung" der musikalischen Abläufe nenne ich immer zwei Zeitwerte:

1) die CD-Gesamtlänge: Diese Angabe bezieht sich auf die Gesamtlaufzeit ab CD-Beginn ("Total-Time") in Minuten und Sekunden. Beispiel: 29:52 = 29 Minuten und 52 Sekunden ab CD-Beginn;

sowie (in Klammern dahinter stehend):

2) die jeweilige Titel-Gesamtlänge: Diese Angabe bezieht sich auf die Gesamtlaufzeit ab dem jeweiligen Titel-Beginn ("Track-Time") in Minuten und Sekunden. Beispiel: Titel 2, bei 19:56 = 19 Minuten und 56 Sekunden ab Beginn des zweiten Titels.

 

Teil 1: Aufbruch

Reflektion der Vergangenheit als Aufbruch in der Gegenwart

Takt 1 (Minute 00:00) bis Takt 155 (Minute 09:56)

gemessen in "Tracktime" (CD-Titel-Länge): Titel 1 beginnt bei Minute 00:00 und endet bei Minute 09:56

Gesamtlänge dieses Teiles: 155 Takte und 09:56 Minuten

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Will er uns mitnehmen – so kann der Sonnentrommler nur im "Hier und Jetzt" der Gegenwart beginnen.

Das bedeutet für die Grundstimmung des ersten "Nachtteiles", dass wir in der heutigen (Ver-)Stimmung nach dem Kammerton a´ = 440 Hz (wohltemperierte Stimmung) in die nun folgenden 44:52 Minuten starten.


Der Sonnentrommler beginnt suchend seine Trommelschläge in die Nacht zu senden. Das Nachhören des verhallenden Instrumentes steht im ersten Teil des Stückes symbolisch für die Bewusstmachung der Vergangenheit. Das Licht ist verschwunden und die Suche nach der Sonne, einem neuen, sinnvollen "Ziel" beginnt. Wir betrachten und erhören das bereits Geschehene. Der Trommelschlag, welcher soeben noch klar die Gegenwart darstellte, ist bereits vergangen, obwohl wir seinen Nachhall immer noch hören. Wir erleben im Jetzt das Resultat unserer vergangenen Handlungen. Analog zu dem Mondlicht, welches auch in unserem vermeintlichen "Jetzt" auf uns trifft und doch bereits tausende von Kilometern unterwegs war, erfahren wir diese Form der Vergangenheit durch den unserer Natur entsprechenden sehr kleinen "Fensterausschnitt" der menschlichen Zeitempfindung. Der Mond reflektiert die in der Vergangenheit ausgestrahlten Sonnenstrahlen. Das Licht vieler bereits vergangener Sterne erreicht uns erst heute Nacht. Zeit wird relativ empfunden: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verschwimmen und werden zu einem unbestimmten Gefühl, da sie nur Begriffe unseres Verstandes sind. Der erste Steintriptichon-Abschnitt des Filmes greift diese Mischung aus Orientierungslosigkeit – und der Suche nach dem Baumstamm, aus dem die Sonnentrommel entstehen soll – auf.

Musiktheoretisches zu Teil 1:
Die Grundstimmung der Sonnentrommel ist auf c#, den Jahressonnenton der Erde (OM) gestimmt (die Komposition beginnt, wie gesagt in "Kammertonstimmung" – auch die Sonnentrommel). Der kurz nach Beginn des ersten Teiles einsetzende "Pedalton Eb" (Eb = 77,78 Hz – hörbar ab Takt 55 bei Minute 03:29) steht für die Quinte des synodischen Mondtones "g#": Auch dieser Grundton befindet sich noch in unserer heutigen Stimmung (das heutige "g#" liegt bei 207,65 Hz und somit tiefer als der natürliche Mondton mit 210,42 Hz). Die dazu passende, nächst höhere Quinte ist eb´ (eingestrichene Oktave) mit 311,13 Hz. Das von mir verwendete Eb liegt mit seinen 77,78 Hz zwei Oktaven tiefer – in der sogenannten großen Oktave – da "meine Mondtonquinte" in der Komposition "musikalische Bassfunktion" erfüllt. Der Sonnentrommler trommelt also zur Quinte des Mondtones. Der tatsächliche, "natürliche" Mondton" g# mit 210,42 Hz entspricht farblich einem Orange-Rot mit einer Wellenlänge von circa 650 Nanometern. Er ist im späteren Stimmungsverlauf des Stückes – der Stimmungsprozess beginnt langsam lauter werdend ab Takt 464 bei Minute 29:52 der CD-Gesamtlänge (Titel 2, bei Minute 19:56) – zu hören.


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Teil 2: Jetzt

Das Jetzt der Gegenwart

Takt 155 (Gesamt CD Länge ab Beginn: Minute 09:56)
bis Takt 520 (Gesamt CD Länge ab Beginn: Minute 33:30)

gemessen in "Tracktime": Titel 2 beginnt bei Minute 00:00 und endet bei Minute 23:34

Gesamtlänge dieses Teiles: 365 Takte und 23:34 Minuten


Die Improvisation der Bambusflöte und des Duduks stehen für die Bewusstmachung des Jetzt. Der Flötist plant nicht, welcher Ton als nächstes ertönt, da er sich nur auf das gerade Entstehende einlässt und alle Gedankenkonstrukte (die ja bereits wieder vorgedachte Zukunft wären) hinter sich lässt. Es geht nun nicht mehr um das Nachtrauern der verschwundenen Sonne. Es geht nicht um "erinnerte", harmonische Skalenakrobatik oder vorausschauendes Konstruieren, sondern nur um den einen, gerade gegenwärtigen Ton. Auch hier ist der vorrangige, tiefe Grundton das Eb der Mondquinte – nun jedoch noch einige Oktaven "tiefer in der Höhle" liegend.

Blickte der Trommler anfänglich noch ängstlich zum Höhleneingang ("Ist da nicht doch schon ein Lichtschimmer zu sehen?") lässt er sich – je weiter die Nacht voranschreitet – immer mehr auf die Situation ein. Er vertraut auf das, was kommt. Schließlich trommelt er – hier im zweiten Teil der Komposition – um zu trommeln.


Dieses "Daraufeinlassen" und "vertrauensvolle Machen" wird im zweiten Steintriptichon-Abschnitt des Filmes als Making Off dieses Projektes dokumentiert. Man rückt zusammen und erlebt gemeinsam den Augenblick der Projektentstehung.

 

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Musiktheoretisches zu Teil 2:
Ab Takt 325 auf "2 +" bei Minute 20:55 der CD-Gesamtlänge (Titel 2, bei Minute 10:59) gesellt sich der Sonnenton der Erde (Jahreston ”c#”) zur Mondquinte. Auch hier befinden wir uns noch in der heutigen Stimmung (a´= 440 Hz). Das dabei von mir verwendete C# mit 69,30 Hz liegt wiederum aus kompositorischen Gründen eine Oktave unter dem entsprechenden c# mit 138,59 Hz. Der tatsächliche, "natürliche" Jahreston ist ein c# mit 136,10 Hz. Dieser Ton – das heilige OMentspricht einem Blau-grün mit einer Wellenlänge von circa 500 Nanometern und wird im späteren
Verlauf – der Stimmungsprozess beginnt langsam lauter werdend ab Takt 475 bei Minute 30:34 der CD-Gesamtlänge zu hören (Titel 2, bei Minute 20:39) – allmählich auf seine korrekte Stimmung gebracht.

Im "Planetentonteil" – dem Herz des Stimmprozesses ab Takt 453 bei Minute 29:11 der CD-Gesamtlänge (Titel 2, bei Minute 19:15) – wechselt nun allmählich die heutige Stimmung der Grundtöne in die tatsächlichen Planetengrundtöne (im Film beginnt dieser Stimmprozess am Ende des Szenenkapitels "08-Projektentstehung" und ist hauptsächlich während der Kapitel "09-Reise zur Sonne" und "10-Tunnelflug zur Erde" zu hören):

Der bisherige Pedalton Eb (Eb = 77,78 Hz; Quinte des "heutigen" synodischen Mondtones) wird nun durch den einsetzenden Tageston der Erde abgelöst. Dieser Stimmungsprozess beginnt schnell lauter werdend ab Takt 453 bei Minute 29:11 der CD-Gesamtlänge (Titel 2, bei Minute 19:15). Ab Takt 464 bei Minute 29:52 der CD-Gesamtlänge (Titel 2, bei Minute 19:56; deutlicher hörbar ab Minute 20:00) setzt der Stimmungsprozess des synodischen Mondtones ein und wird periodisch ein- und ausgeblendet. Als drittes erklingt der Jahreston der Erde, sozusagen der "Sonnenton der Erde", ab Takt 475 bei Minute 30:34 der CD-Gesamtlänge (Titel 2, bei Minute 20:39). Dessen Stimmungsprozess beginnt langsam lauter werdend – deutlich hörbar ab Minute 30:40 der CD-Gesamtlänge (Titel 2, bei Minute 20:45). Es umspielen nun die Grundtöne der Erde, des Mondes und des (Erd-) Sonnentones einander und werden dabei in ihre natürlichen Frequenzen gestimmt (siehe hierzu auch: "Nach der Einstimmung"). Allmählich werden der Tages- und der Mondton leiser. Ab Takt 505 bei Minute 32:30 der CD-Gesamtlänge (Titel 2, bei Minute 22:34) ist der Tageston der Erde ausgeblendet. Wir bewegen uns von der Erde – den Mond hinter uns lassend – auf die Sonne zu. Der synodische Mondton und der Jahreston der Erde (OM) erklingen gemeinsam, bis auch der Mondton in Takt 509 bei Minute 32:46 der CD-Gesamtlänge (Titel 2, bei Minute 22:50) verschwunden ist. Erde und Mond liegen hinter uns. Ab hier ist nur noch das "natürliche" OM – der Jahreston der Erde – zu hören. In den "Erd-Sonnenton" blendet nun – beim Näherkommen an die Sonne – ab Takt 520 bei Minute 33:29 der CD-Gesamtlänge (Titel 2, bei Minute 23:31) der reine Sonnenton mit 126,22 Hertz hinein. Analog zur "365 Tages-Stimmung" des heiligen OM leitet der 365-taktige zweite Teil der Komposition in das "Sonnenfinale" ein. Teilt man die Gesamtlänge dieses zweiten Teiles – insgesamt 1414 Sekunden – nun "durch 60" um auf die Minutenzahl zu gelangen, so erhält man den Wert: 23,56. Der siderische Sterntag dauert exakt 23 Stunden und 56 Minuten. Ein absolute Analogie von Jahres-, Tageston und diesem zweiten Kompositionsteil? So dachte ich mieser Mathematiker zunächst – und begann mir schon ein (verkopftes) Wölfchen zu freuen. Aber natürlich rechnet man Sekunden auch in 60er Schritten – daher ist die exakte Länge des zweiten Teiles (fast möchte ich sagen "leider") 23 Minuten und 34 Sekunden. Soviel zu "kopfigen Flüchtigkeitsfehlern". Schäm. Wie oft wünschte ich mir im Rahmen dieses Projektes schon einen Mathematiker zum Freund! Aber weiter: Der Jahreston der Erde klingt allmählich bis Takt 526 – bereits im dritten Teil der Komposition – bei Minute 33:52 der CD-Gesamtlänge (Titel 3, bei Minute 00:22) aus. Allerdings ist er bereits ab Minute 33:42 der CD-Gesamtlänge (Titel 3, bei Minute 00:12) von den einsetzenden Streichern verdeckt. ZuhörerInnen mit guten Ohren nehmen eventuell die minimalen Stimmungsschwankungen der "sich auf den Sonnenton einstimmenden" Gitarren und Streicher wahr. Nach Ausklang des "heiligen OM" bleiben genau 10 Minuten bis Kompositionsende. Der finale Sonnenaufgang hat begonnen.

 



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Teil 3: AllEin

Die Grenze zwischen Yin & Yang

Takt 520 (Gesamt CD Länge ab Beginn: Minute 33:30)
bis Ende* (Gesamt CD Länge ab Beginn: Minute 44:52)

gemessen in "Tracktime": Titel 3 beginnt bei Minute 00:00 und endet bei Minute 44:52

Gesamtlänge dieses Teiles: 168 Takte und 11:22 Minuten
(genau: 11:22:48 Minuten)

* = Anmerkung zum optischen Verlauf des fertigen Stereoton-Audiofiles in einem "Audiosequenzer-Arrangierfenster" (Pre-Master Situation): Das Ende läge gemessen an der Einstiegsgeschwindigkeit (Anfang Teil 1) der Komposition bei Takt 696. Da das tatsächliche Tempo im Finale (ab Teil 3) aber auf 59,15 bpm sinkt (also langsamer wird) liegt das "tatsächliche Taktende" dieses Finalteiles in Takt 688. Da dies – im Sinne einer Partitur – die korrekte Taktanzahl ist, beziehe ich mich in der oben stehenden Gesamtangabe des dritten Teiles auf die "korrekte" Gesamtlänge: Teil 3 = Takt 520 bis Takt 688. Die Takt- und Minutenangaben der folgenden Ausführungen bleiben jedoch auf das Stereoton-Audiofile – bzw. die jeweilige Titellänge bezogen. So bleibt eine Orientierung per "CD Player-Display" gewährleistet.



Das AllEin´s – Tor des Unhörbaren

Einssein. Aufhebung der Dimensionen. Das Trommeln wurde zum Selbstzweck und der Sonnentrommler ist im reinen Sein, jenseits seiner ursprünglichen Egoziele und Ängste angekommen. Ganz allmählich erreichte er – auf seiner inneren Reise – die Sonne. Erst jetzt, in der (nach außen gerichteten) Absichtslosigkeit, bemerkt der in sein Trommeln Vertiefte, mit Blick zum Höhleneingang den (analog zum inneren, erreichten Sonnenziel) beginnenden Tag. Angekommen. Er ist Sonne. Er ist Dunkelheit. Er ist Wir. Wir sind Du. Wir sind alle Frequenzmanifestationen aus dem Nachhall desselben Urknalls – ein jeder mit seiner individuellen Eigenfrequenz als stetig schwingendes Pendel; als Einzelton einer gigantischen Symphonie. Das Sonnenfinale versteht sich als "Feier dieser Selbst-Erkenntnis".

 


Die zentrale Grundstimmung des dritten Teiles ist der Ton der Sonne – das Herz unserer Erd-Existenz. Nach der Einstimmung auf die Töne des Mondes; der Erde und des Erd-Sonnentones (Jahreston) wechseln wir im Finale in die tatsächliche Sonnenton-Grundstimmung mit 126,22 Hertz (gemessen nach Gesamt CD Länge ab Beginn ist das ab Takt 520 bei Minute 33:29 bzw. 33:30; gemessen in "Tracktime" ist das: Titel 3, bei Minute 00:00).

Das Finale gliedert sich in zwei Hauptbereiche: Die Komposition basiert im ersten Teil des Finales – dem Sonnenaufgang – bewusst auf zwei der wohl gängigsten Akkorde unserer westlichen Musik: C-Dur und A-moll. Während der strahlende, männliche Charakter des C-Dur als YANG-Entsprechung fungiert, erscheint uns dessen weiche, weibliche Mollparallele A-moll als YIN-Entsprechung. Tag und Nacht als Pole einer Erdpendelbewegung. Beim Hauptmotiv der "Gitarrenmelodie" – erstmalig ab Minute 34:14
der CD-Gesamtlänge zu hören (Titel 3, bei Minute 00:44) handelt es sich um das "nach Dur" modifizierte (sozusagen "durifizierte") "mollige" Querflötenthema des ersten (Nacht-) Teiles der Komposition, welches erstmalig ab Minute 07:21; Track 1 zu hören war. Der ab Takt 571 bei Minute 36:56 der CD-Gesamtlänge (Titel 3, bei Minute 03:26) beginnende zweite Teil des Sonnenfinales, stellt emotional eine höhere Stufe – eine spürbare Steigerung dar. Wie ein Flug durchs Herz der Sonne. Wir haben mit diesem Höhepunkt jedoch bereits den Zenit erreicht und sind wieder "auf dem Rückweg zur Erde", da uns die Akkorde D-Dur und G-Dur zum finalen Schlussakkord D führen. Dessen Grundton senkt sich nun allmählich auf das c# des Sonnentones der Erde (Jahreston OM). Unsere Reise "durch die Sonne" endet mit festem Boden unter den Füßen. Erst hier, in der Dunkelheit der "nächsten Nacht", schließt sich der Kreis und die nächste Geschichte beginnt. Die über das Stück entstandene Sonnentrommel ist nun "geboren" und daher auch erst hier – "auftaktig gespielt" zu Takt 622 bei Minute 40:23 der CD-Gesamtlänge (Titel 3, bei Minute 06:53) in "der Groove" integriert. Erste Einzelschläge sind jedoch bereits ab 40:15 der CD-Gesamtlänge (Titel 3, bei Minute 06:45) zu hören.

Ich habe den "spürbaren Höhepunkt" der Musik auf diese Weise nicht exakt "in die Sonne" geschoben, sondern auf die Grenze – zwischen Weg und Ziel. Hier in der "Magie des Dazwischens" werden die neuen Sonnenstrahlen geboren und auf ihren Weg zur Erde geschickt. Hier beginnt die Reise der Lebensenergie, welche umgewandelt (Blattsynthese; Vitamin D; etc.) Pflanzen und Menschen "zum Leben erweckt" und unser "Da-Sein" erst möglich macht. Wenn wir zur Sonne aufblicken, schauen wir zurück auf unsere eigene Geburt – und voraus auf die Geburt unserer Nachkommen.

Im dritten Steintriptichon-Abschnitt des Filmes erlebt die fertige Trommel den Sonnenaufgang. Der Sonnentrommler feiert seine Ankunft im neuen Tag.

Musiktheoretisches zu Teil 3:
Die Frequenz des Sonnentones entspräche einem hohen "H" – beziehungsweise einem tiefen "c" unserer heutigen Stimmung und entspricht somit auch diesbezüglich einem Grenzwert, da sie genau im Grenzbereich zwischen großer und kleiner Oktave liegt (das "heutige H" liegt mit 123,47 Hz in der "großen Oktave" und das "heutige c" liegt mit 130,81 Hz in der darüberliegenden "kleinen Oktave"). Das entsprechende chromatische a´ läge um + 38,1 Cent höher bei 449,8 Hz. Der bei 126,22 Hertz liegende Sonnenton entspricht einem Gelbgrün/Grün mit einer Wellenlänge von circa 540 Nanometern. Das Tempo sinkt dabei um 0,99 Hz auf eine Unteroktave des Sonnentones: Auf 59,15 bpm. Nach dem Sonnenfinale senkt sich der letzte Akkordgrundton (d = 146,83 Hz + Unteroktaven) des Stückes wiederum auf das heilige "OM", den "natürlichen" Jahreston c# bei 136,10 Hz (und dessen Unteroktaven), damit wir "geerdet" aus dem Sonnentrommler heraustreten (siehe hierzu auch: "Die finale Stimmung der Sonnentrommel").

 


Erfahrungsberichte: Zuhörer & Ausstellungsbesucher berichten...

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Überleitung zu den "Helfern der unteren Welt"

Natürlich würde es den Rahmen eines solchen Büchleins sprengen, auf jedes Detail der über siebenjährigen Projektdauer einzugehen. Schon die stichpunktartigen und noch völlig unformulierten "Reiseberichte" meiner über einjährigen "Ausbildung" in schamanischer Bewusstseinstechnik füllen bereits über hundert DIN A4 Seiten. Auch habe ich beispielsweise für den Introsound des tOM Sonnentrommler Logos (am Beginn des Projektfilmes) aus Dutzenden von Kreissägeblättern die "Lothar vom Karlsklange" montiert und mehrere Tage mit diversen Aufnahmemethoden experimentiert (siehe Foto unter: "Die Komposition" – bzw. den Making Off Teil des Filmes). Mit Sicherheit werden diese "gongartigen" Sounds noch in weiteren Projekten auftauchen. Es wurden über die Dauer dieses Projektes auch diverse weitere "Ideen geboren", welche derzeit in "Inkubationszeit" und Entwicklung sind. So bestehen beispielsweise Überlegungen – und auch bereits erste Prototyp Planungen – die Ausstellung mit speziell angefertigten "elektronischen Herzfrequenzmodulatoren" zu erweitern, welche die Planetenfrequenzen – im Verhältnis zu den eigenen Körperfrequenzen – mit Hilfe eines Funknetzes "fühl- und spürbar" machen. Auch die Zeitqualität des jeweiligen Ausstellungstages soll nach dem "Prinzip der Horoskopvertonung" hörbar und sichtbar gemacht werden (an dieser Stelle schon jetzt Vielen Dank an Professor Dr. Wolfgang Martin Stroh von der Universität Oldenburg für die Bereitstellung des von ihm entwickelten Programmes "Midiplanetarium" – sowie für die umfassende Beantwortung meiner diesbezüglichen Fragen). Die "Zeitqualität" ist übrigens auch so ein Punkt, den ich bei der Planung der Projektarbeit stets berücksichtigte – auf den ich hier im Buch jedoch nur am Rande einging. So wurden – um nur ein Beispiel zu nennen – die Aufnahmen des Flötisten meist "monatlich" auf dem Zenit des Vollmondes terminiert.

Es ging mir in diesem Buch jedoch nicht nur darum, die Hauptpfeiler des Projektes – den Bau der Sonnentrommel, die Ausstellung, den Film und die Komposition – zu beschreiben und die diesbezügliche Neugier der AusstellungsbesucherInnen und Projektinteressenten zu stillen – sondern noch um etwas anderes: Es ging mir darum, die Wichtigkeit des "inneren Wertes" und der "beseelten Motivation" in unserem alltäglichen Tun hervorzuheben und – anstatt nur über fehlende Inhalte zu jammern – mit meiner Arbeit einen positiven Gegenpol zur "Hauptsache - billig - egal - ob - dass - kleine - Jungs - für - zwei - Cent - die - Stunde - zusammen - gebaut - haben - Mentalität" zu schaffen. In Zeiten, wo man für den Preis eines DVD-Players zwar nicht mehr volltanken kann, aber dafür ja schließlich beim "Waschmittel kaufen" einen DVD Player dazubekommt, sehne ich mich – vielleicht ein wenig altmodisch – nach ein wenig mehr "Geist-ist-geil". Ob da ein wenig Bitternis mitschwingt? Sagen wir so: Mein diesbezüglicher Trommler trommelt noch. Ich arbeite daran, da ich weiß, dass "Schwarzmalen" insofern etwas ändert, als dass es die negative "schwarzgemalte" Entwicklung beschleunigt. Getreu des Grundsatzes: Worauf man Energie lenkt – das wächst. Lassen Sie uns daher also "Gute Bilder" malen und "produktive, sinn-volle Gedanken" denken.

Im nun folgenden dritten Buchteil – der "unteren Welt" – befinden sich all jene Erklärungen, weiterführende Infos, musiktheoretische Definitionen, Zitate, Berichte von Projektbeteiligten, Literaturhinweise und Quellenangaben, die Sie bereits in den bis hier gelesenen Kapiteln verlinkt fanden: So wie das "Krafttier aus der unteren Welt" den Schamanen unterstützt und ihm beispielsweise bei Problemen weiterhilft, so helfen Ihnen die Informationen des dritten Teiles beim Verständnis der "mittleren und oberen Welt dieses Buches". Auch in diesem "Glossar-Bereich" des Buches wechsele ich zwischen jeweils nüchterner Definition und meinen – das Projekt betreffenden – Gedankengängen dazu. Am Ende des dritten Teiles werde ich dann mit dem Nachwort: Ende und Neubeginn das Buch beschließen.


 

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